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KFZ-Kosten - betrieblicher Anteil EÜR???

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    KFZ-Kosten - betrieblicher Anteil EÜR???

    Hallo an die Gemeinde,

    kann es sein, dass ich bei vorwiegend betrieblicher Nutzung bei Gesamtkosten von etwa 6.400 € nach Verrechnung Privatanteil lediglich 1.700 € steuerlich geltend habe oder habe ich mich da geirrt?

    Listenpreis PKW 29.800 €; kein Fahrtenbuch sondern 1% Methode
    Hier die Daten 2009(EÜR=Allage EÜR):

    Gesamtkosten lt. Zeile 35 = 6.400 €
    ./. Zeile 36 (0,03% Regel) = 2.900 €
    = Ergebniss Zeile 37 = 3.500 €

    Pauschale Wohnung-Betrieb Zeile 37a = 1.800 €

    Privatanteil nach 1%-Methode = 3.600

    Nach Verrechnung Privatanteil = Betriebseinnahme und Kosten lt. Zeilen 35-37a bleiben also nur 1.700 € steuerlich wirksam. Kann das sein? Das sind nur etwa 26,6% der PKW-Kosten, ich bin immerhin (Wohnung-Betrieb eingeschlossen) bei gesamt 17.000 Km Fahrtstrecke fast 14.000 Km betrieblich gefahren, was über 80% entspricht.

    Greift einem hier vielleicht Väterchen Staat einfach in die Tasche, weil er vermutet, dass viele ein Fahrtenbuch scheuen oder habe ich mich vertan?

    Wäre schön, wenn mir das jemand (gerne kurz) erklären könnte.

    #2
    AW: KFZ-Kosten - betrieblicher Anteil EÜR???

    Väterchen Staat überlässt DIR ganz alleine die Entscheidung, ob du ein Fahrtenbuch führst oder nicht. Da du diese Entscheidung pro 1%-Regelung getroffen hast, musst du auch die Konsequenzen tragen. Pauschalregelungen haben nunmal die Eigenart, dass sich immer jemand findet, bei dem es nicht passt.

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      #3
      AW: KFZ-Kosten - betrieblicher Anteil EÜR???

      Die angegebenen Werte sind an sich schon zutreffend. Allerdings gibts eine Begrenzung der pauschalen Wertansätze.

      Die 1%-Regelung ist ja eine "pauschale" Berechnung. Sofern die tatsächlichen Gegebenheiten hiervon stark abweichen, sollte eben ein Fahrtenbuch geführt werden.
      Sofern die pauschalen Beträge (1% und 0,03%xkm) zusammen höher sind, als die Gesamtaufwendungen, werden sie auf den Betrag der Gsamtaufwendungen beschränkt. Daneben ist die Entfernungspauschale für die Arbeitstage (Tage x km x 0,30 €) zu berücksichtigen.

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        #4
        AW: KFZ-Kosten - betrieblicher Anteil EÜR???

        Zitat von InsideFA Beitrag anzeigen
        Väterchen Staat überlässt DIR ganz alleine die Entscheidung, ob du ein Fahrtenbuch führst oder nicht. Da du diese Entscheidung pro 1%-Regelung getroffen hast, musst du auch die Konsequenzen tragen. Pauschalregelungen haben nunmal die Eigenart, dass sich immer jemand findet, bei dem es nicht passt.
        Danke erst mal für die Antworten!

        Trotzdem sei die Frage weiterhin gestattet.

        Es ist doch so, dass diese Frage nicht nur in diversen Komentaren in diversen Foren auftaucht, sondern sogar in Steuerhilfebüchern darauf hingewiesen wird, dass die 1% Regelung relativ regelmäßig zur Benachteiligung führt. Eine Pauschale sollte Arbeit ersparen UND ausgewogen sein, also reale Verhältnisse wiederspiegeln. Das Gefühl hat man aber nicht, wenn z.B. ein PKW 80% real betrieblich genutzt wird, aber nur einen Bruchteil davon steuerlich geltend gemacht werden kann.

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          #5
          AW: KFZ-Kosten - betrieblicher Anteil EÜR???

          Eine Pauschale kann keine realen Verhältnisse im Sinne einer Einzelfallgerechtigkeit widerspiegeln. Wenn dir, wie ich unterstelle, sowohl der Listenpreis wie auch die ungefähren Nutzungsanteile bekannt sind, kann man problemlos vorab eine Vergleichsberechnung anstellen. Da du weder hierfür noch für ein Fahrtenbuch Zeit aufwenden wolltest, musst du jetzt halt mit der Pauschalregelung leben. Im übrigen kannst du jederzeit beginnen, ein Fahrtenbuch zu führen.

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            #6
            AW: KFZ-Kosten - betrieblicher Anteil EÜR???

            Zitat von InsideFA Beitrag anzeigen
            Eine Pauschale kann keine realen Verhältnisse im Sinne einer Einzelfallgerechtigkeit widerspiegeln. Wenn dir, wie ich unterstelle, sowohl der Listenpreis wie auch die ungefähren Nutzungsanteile bekannt sind, kann man problemlos vorab eine Vergleichsberechnung anstellen. Da du weder hierfür noch für ein Fahrtenbuch Zeit aufwenden wolltest, musst du jetzt halt mit der Pauschalregelung leben. Im übrigen kannst du jederzeit beginnen, ein Fahrtenbuch zu führen.
            Natürlich wurde in diesem Fall vorher eine Vergleichsberechnung gemacht und festgestellt, dass der Fahrzeughalter dabei wesentlich schlechter abschneidet. Lediglich aus der Tatsache heraus, dass die Führung eines Fahrtenbuches einen für diesen Einzelfall unzumutbaren hohen Aufwand darstellt (Ständige Verknüpfung von betrieblichen und privaten Anteilen innerhalb einer Fahrtstrecke), wurde gezwungenermaßen die 1%-Methode gewählt. Der Fahrzeughalter stellt hier einfach mal die Behauptung auf, dass die 1%-Methode auch nicht mal annähernd eine Durchschnittsgerechtigkeit widerspiegelt. In diesem Sinne wurden z.B. mal 10 Beispielrechnungen mit den unterschiedlichsten Wertansätzen angestellt, die allesamt zum erheblichen Nachteil der Fahrzeughalter ausgingen.

            Wenn Fahrzeughalter diese Frage mal im Zusammenhang mit den Querelen um die Rechtmäßigkeit der Begrenzung der Pendlerpauschale, der ständigen Änderungen bei Berechnung und Begrifflichkeit von Ansparabschreibung / Investitionsabzug und so manchen anderen steuerlichen Regelungen betrachtet, könnte sich ihm die Frage aufdrängen, dass es sich (nicht nur in seinem Einzelfall) wohl eher um Regelungen handelt, die je nach Finanzbedarf lediglich das Steueraufkommen erhöhen müssen.

            Na ja, aber dies Forum ist ja eigentlich da, um Elsteranwendern Hilfestellung zu geben und nicht, um Fragen der Steuergerechtigkeit zu diskutieren. Ich hatte gedacht, dass der/die Eine oder Andere die Frage ähnlich hinterfragen würde.

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              #7
              AW: KFZ-Kosten - betrieblicher Anteil EÜR???

              Die Diskussion liegt zwar schon etwas zurück, aber ich finde den Aspekt, der Eichelhäher zu seinem Beitrag veranlasst hat, interessant:

              Steht irgendwo geschrieben, dass eine Pauschale dazu dient, gerecht zu sein?
              Ich habe das Führen eines Fahrtenbuchs eher so verstanden, dass es eine Heidenarbeit ist, die sich (laut 3 verschiedener Steuerberater) die meisten nicht zumuten wollen, was die Finanzämter eben gerade deswegen freut, weil sie dadurch Mehreinnahmen haben.

              Gute Nacht!

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                #8
                AW: KFZ-Kosten - betrieblicher Anteil EÜR???

                Zitat von siserl Beitrag anzeigen
                Steht irgendwo geschrieben, dass eine Pauschale dazu dient, gerecht zu sein?
                Ich habe das Führen eines Fahrtenbuchs eher so verstanden, dass es eine Heidenarbeit ist, die sich (laut 3 verschiedener Steuerberater) die meisten nicht zumuten wollen, was die Finanzämter eben gerade deswegen freut, weil sie dadurch Mehreinnahmen haben.
                Hört, hört! Tatsächlich noch Leute, die zum Kern der Sache etwas beitragen. Danke!

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                  #9
                  AW: KFZ-Kosten - betrieblicher Anteil EÜR???

                  Im Sinne der Steuergerechtigkeit wird - nein muss! - eine deutliche Vereinfachung eines Verfahrens (hier Nachweis per Fahrtenbuch) durch eine pauschale Regelung (1%-Methode) immer zu Nachteilen für die Nutzer der Vereinfachung führen.

                  ich denke auch, dass die 1%-Methode in der Mehrzahl der Fälle zu einem ungünstigen Ergebnis führt. Man denke an alte ehemals hochwertige PKW, die bereits abgeschrieben sind. Oder eben den Fall das zu einem hohen Prozentsatz betrieblich genutzt wird.

                  1% lohnt sich am ehesten, wenn der PKW einen möglichst niedrigen Bruttolistenpreis hat und nur zu den mininimalen 10% betrieblich genutzt wird, damit er gerade so ins gewillkürte Betriebsvermögen passt... das ganze dann natürlich auch nur während er noch abgeschrieben wird.

                  Das alles ist aber hinlänglich bekannt, immerhin gibt es diese Verfahrensweise ja schon recht lange.

                  Ob ein Fahrtenbuch wirklich eine Heidenarbeit ist, sollte vielleicht jeder einfach mal ausprobieren, dann kann man sich ja je nach individueller Situation überlegen, wieviel Geld man dadurch sparen kann, und ob einem das die Arbeit wert ist. ;-)

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