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Insolvenzgeld / Lohnsteuer

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    Insolvenzgeld / Lohnsteuer

    Hallo,

    die Firma bei der ich bis vor kurzem gearbeitet habe, ist letztes Jahr in die Insolvenz gerutscht.

    Wir haben Januar bis inkl. September 2023 normales Gehalt bekommen. Für Oktober, November und Dezember 2023 haben wir Insolvenzgeld bekommen, das durch eine Abtretungserklärung unsererseits an eine Bank zu einer Vorfinanzierung geführt hat.

    Nun haben wir endlich unsere Lohnsteuerbescheinigungen für 2023 erhalten. Dort steht wie erwartet bei bei U eine 1 und bei Buchstaben ein S. Auch steht bei 3, also Bruttoarbeitslohn, nur der Bruttoarbeitslohn von 9 Monaten. Zusätzlich kam ein Schreiben vom Arbeitsamt in dem die 3 Monate Nettoarbeitslohn aufgeführt ist.

    Auf allen 3 Gehaltsabrechnungen von Oktober, November und Dezember 2023 ist jedoch ganz normal die abgeführte Lohnsteuer aufgeführt und auch hat sich am ausgezahltem Lohn gegenüber der davorigen 9 Monate nichts geändert.

    Das führt nun alles lt. Steuersoftware zu einer Nachzahlung von ziemlich genau den 3 Monaten Lohnsteuer.

    Kann mir hier bitte jemand helfen? Bzw. mir erklären, was hier Sache ist? Ich verstehe es nicht ganz was hier passiert ist.

    Vielen Dank
    LG
    Mias

    #2
    Hallo MiasBansh,

    das Insolvenzgeld ist wie Arbeitslosengeld, Krankengeld eine Lohnersatzleistung und unterliegt dem Progressionsvorbehalt.

    Tschüß

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      #3
      Hallo holzgoe,

      vielen Dank für deine Antwort.

      Das mit dem Progressionsvorbehalt habe ich gelesen.

      Ich verstehe nicht, wieso ich 3 Monate die Lohnsteuer auf meiner Gehaltsabrechnung abgezogen bekommen habe und nun ja nochmals zahlen soll.

      Vielen Dank

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        #4
        Die Frage ist, ob Du wirklich "zweimal kassiert" hast, also für die drei Monate Nettolohn vom Arbeitgeber und dazu das Insolvenzausfallgeld vom Arbeitsamt bekommen hast. Den zuletzt genannten Anspruch hattest Du ja abgetreten.

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          #5
          Hallo Telepeter,

          Vielen Dank für deine Rückmeldung.
          Ich habe die 3 Monate ganz normal mein Gehalt bekommen mit einer ganz normalen Abrechnung. Kein Unterschied zu den Monaten ohne Insolvenzgeld. Auch ist hier ganz normal die Lohnsteuer aufgeführt. Und ich habe auch nur das Gehalt minus Lohnsteuer erhalten.
          Der einzige Unterschied war, dass das Geld vom Insolvenzverwalter ausgezahlt wurde.

          Auf der Lohnsteuerbescheinugung sind 9 Monate Bruttolohn aufgeführt und dann der Brief vom Arbeitsamt wie oben im Eingangspost beschrieben.

          Ich verstehe halt nicht, warum lt. Den 3 Abrechnungen die Lohnsteuer normal abgeführt wurde, und dann halt wieder doch nicht.

          Ist das normal?

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            #6
            Zitat von MiasBansh Beitrag anzeigen

            Auf der Lohnsteuerbescheinugung sind 9 Monate Bruttolohn aufgeführt und dann der Brief vom Arbeitsamt wie oben im Eingangspost beschrieben.
            Also dann hast Du für 9 Monate Lohn und für 3 Monate Insolvenzgeld bekommen?
            Die Abrechnungen für die letzten drei Monate waren evtl. nur "pro forma", um das fiktive Nettioeinkommen für die Auszahlung des Insolvenzgeldes zu berechnen, sind aber nicht in die Jahreslohnsteuerbescheinigung eingegangen (weder bei der Bruttolohnsumme noch bei der Lohnsteuer)?

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              #7
              Hallo Telepeter,

              genau, so ist es richtig. 9 Monate Lohn, 3 Monate Insolvenzgeld. In der Jahreslohnsteuerbescheinigung sind 9 Monate Bruttolohn und 9 Monate Lohnsteuer aufgeführt.

              Ist dies so richtig?
              Auf der Seite der Lohnsteuerhilfe steht folgendes:
              image.pngSo wurde uns es damals auch vom Insolvenzverwalter erklärt. Also das man die 3 Monate sogesehen die Lohnsteuer "mit ausbezahlt" bekommt, dann halt zur Seite legen sollte, um sie dann bei der Steuererklärung für die 3 Monate nachzahlen kann.

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                #8
                Zitat von MiasBansh Beitrag anzeigen
                Auch steht bei 3, also Bruttoarbeitslohn, nur der Bruttoarbeitslohn von 9 Monaten.
                Sorry, das hattest Du ja schon in Deinem Eingangspost gesagt.
                Dass die drei Monate Insolvenzgeld dem Progressionsvorbehalt unterliegen und damit die Steuer erhöhen ist normal.
                Allerdings werden die Auswirkungen dadurch abgemildert, dass Du ja dann drei Monate keinen Bruttolohn bekommen hast.
                Wenn es trotzdem zu einer so hohen Nachzahlung kommt könnte es daran liegen, dass der Arbeitgeber für die 9 Monate, die er noch Lohn gezahlt hat, einen betrieblichen Lohnsteuerjahresausgleich vorgenommen hat, also schon einen Teil der für die ersten 9 Monate abgezogenen Lohnsteuer erstattet hat. Das ist aber nur eine Vermutung, da musst Du mal in die Lohnabrechnungen schauen.

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                  #9
                  Das von dir beschriebene kann ich in keiner Abrechnung finden.
                  Auch war der Auszahlungsbetrag über alle 12 Monate fast identisch (paar Cent mal mehr oder weniger)

                  Lt. Steuer Software und Berechnung kommt es nun zu einer Nachzahlung von ziemlich genau den 3 Monaten "fehlender" Lohnsteuer

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                    #10
                    Das Insolvenzgeld wurde in Höhe des Nettos ausgezahlt, richtig? Das führt ja dann dazu, dass von diesem Netto nochmal Steuer abgeht, also sozusagen nur noch ein Netto vom Netto verbleibt. Die einzige Erklärung die mir dazu noch einfällt ist, dass ja für die drei Monate keine steuermindernden Sozialversicherungsbeiträge gezahlt wurden, so dass das unter dem Strich schon hinkommen kann. Das ist ähnlich wie beim Arbeitslosengeld.

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                      #11
                      Wurden denn die für die ersten 9 Monate gezahlten Sozialversicherungsbeiträge vollständig in der Anlage Vorsorgeaufwand erfasst? Hast Du den Bescheinigungsabruf genutzt?

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                        #12
                        Zitat von Telepeter Beitrag anzeigen
                        Wurden denn die für die ersten 9 Monate gezahlten Sozialversicherungsbeiträge vollständig in der Anlage Vorsorgeaufwand erfasst? Hast Du den Bescheinigungsabruf genutzt?
                        Ja, das habe ich gemacht. Und dann kommt direkt die Nachzahlung von den 3 Monaten "fehlende" Lohnsteuer.

                        Auch habe ich alle Daten kontrolliert, und die stimmen mit den denen auf der Lohnsteuerbescheinigung und dem Schreiben vom Arbeitsamt überein

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                          #13
                          Dass das Insolvenzgeld dem Progressionsvorbehalt unterliegt ist klar. Mir kommt nur die steuerliche Auswirkung, die Du beschreibst, sehr heftig vor. Denn das Insolvenzgeld orientiert sich ja am ausgefallenen Nettolohn, während die Lohnsteuer sich am Bruttolohn orientiert. Dass dann trotzdem eine Steuernachforderung in Höhe von 3 Monatslohnsteuerbeträgen entsteht muss meines Erachtens noch andere Ursachen haben, z. B. ein eingetragener Lohnsteuerfreibetrag, dessen Voraussetzungen dann bei der Jahressteuererklärung nicht vollständig erfüllt wurden (z. B. weil für 3 Monate keine Entfernungspasuschale mehr geltend gemacht werden konnte). Das ist aber nur eine mögliche Ursache.

                          Vielleicht postest Du mal die vollständigige ELSTER-Vroausberechnung (Steuernummer anonymisieren), dann kann man vielleicht eine Ursache entdecken.

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