Hallo zusammen,
ich hätte gerne eine Einschätzung zu unserer Steuererklärung für das Jahr 2024, vor allem im Zusammenhang mit dem Progressionsvorbehalt.
Ich habe bereits unterschiedliche Angaben aus Apps und Rechnern erhalten (zwischen –3.000 € Erstattung bis +4.000 € Nachzahlung), und das verunsichert mich sehr. Vielleicht können mir hier erfahrene Nutzer eine realistischere Einschätzung geben.
Unsere Situation 2024
Ich (Ehefrau) Steuer Klasse 5
- Vom 01.01.2024 bis 12.02.2024: Arbeitslosengeld I
→ 757,68 € - Vom 13.02.2024 bis 12.12.2024: Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenkasse
→ 5.412,00 € brutto - Beide Beträge unterliegen dem Progressionsvorbehalt, wurden vom Sozialträger bereits an das Finanzamt übermittelt.
- Keine weiteren Einkünfte.
- Steuerklasse 3, das gesamte Jahr über.
- Bis 05.06.2024: Azubi
→ Arbeitslohn: 6.406,67 € (0 € Lohnsteuer) - Ab 06.06.2024: Übernahme in Festanstellung
→ Arbeitslohn: 21.636,44 €
→ Einbehaltene Lohnsteuer: 536,73 € - Gesamtarbeitslohn 2024: 28.043 €
- Keine Kirchensteuer, keine weiteren Einkünfte
- Nur Werbungskostenpauschal
- Kinderwunschbehandlung: eigener Kostenanteil ca. 1.000 €
→ Meines Wissens nach aufgrund der zumutbaren Belastung wahrscheinlich nicht abziehbar. - Kleinere Ausgaben wie Arbeitskleidungsreinigung, Kontoführungsgebühren etc.
- Keine Versicherungen oder Sonderausgaben über den Standard hinaus.
Unsere Frage / Verunsicherung
Wir wissen nun nicht, in welchem Bereich die Steuererstattung bzw. Nachzahlung realistisch liegt.
Apps und Online-Rechner errechnen uns völlig unterschiedliche Ergebnisse — von deutlicher Erstattung bis zu sehr hohen Nachzahlungen um die 4.000–5.000 €.
Ich habe bereits den Lohnsteuerhilfeverein kontaktiert, aber die Wartezeit macht mich wahnsinnig nervös. Der Progressionsvorbehalt ist mir soweit klar – aber die Höhe der möglichen Nachzahlung bereitet mir wirklich Sorge.
Meine Fragen an euch:
- Wie stark wirkt der Progressionsvorbehalt bei diesen Zahlen üblicherweise?
- Was wäre nach eurer Erfahrung eine realistisch zu erwartende Nachzahlung/Erstattung bei dieser Konstellation?
- Kann es tatsächlich zu so hohen Nachzahlungen (3.000–5.000 €) kommen, obwohl mein Mann nur rund 536 € Lohnsteuer gezahlt hat?
- Ist irgendwo ein Denkfehler möglich, oder passen die Werte zusammen?
Ich freue mich über jede Einschätzung – mir geht es vor allem darum, ein realistischeres Gefühl zu bekommen, bevor ich die endgültige Berechnung vom Lohnsteuerhilfeverein erhalte.
Vielen Dank!

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