Unternehmerkonto, mehrere Benutzerkonten, Bedeutung?

[StefanLingen]

Hallo,

wir sind eine Behörde mit vielen Abteilungen, die seit einiger Zeit immer häufiger auch Elster-Zugänge benötigen.

Aktuell haben wir ein Zertifikat für die Umsatzsteuervoranmeldungen und Steuererklärungen für die Kommune und für eine GmbH.
Das Zertifikat möchte ich ungern an andere Abteilungen weitergeben, da damit Steuererklärungen abgegeben werden können und auch Steuerdaten eingesehen werden können.
Auch soll nicht jede Abteilungen alle Nachrichten im Postfach sehen.

Jetzt bin ich in der Hilfe darauf gestoßen, dass es Benutzerkonten gibt. Aber, was sind Benutzerkonten?
- Sind diese eingeschränkt, dass z.B. nur das Unternehmenskonto, aber nicht Elster-Steuern geöffnet werden kann. Oder könnte ich es als Admin steuern?
- Oder kann man mehrere Zertifikate beantragen? Oder bekommt eh jedes Benutzerkonto ein eigenes Zertifikat?

Über Hilfe wäre ich dankbar. Gerne auch sinnvolle Links, die etwas mehr erklärt als die Elster-Hilfe.

[L. E. Fant]

Aktuell haben wir ein Zertifikat für die Umsatzsteuervoranmeldungen und Steuererklärungen für die Kommune und für eine GmbH.

Mit diesem Zertifikat habt Ihr Zugang zu Eurem Konto. Das Zertifikat ist genau einem Konto zugewiesen.

Ein Software-Zertifikat kann man kopieren und weitergeben. Alle Erklärungen, die damit gesendet werden, gelten beim Finanzamt als vom gleichen Datenübermittler abgegeben. Mit dem Zertifikat oder seiner Kopie kann man die damit abgegebenen Steuererklärungen einsehen, auch die Profile, alles eben, auf was man Zugriff hat, wenn man sich einloggt.

Man könnte weitere Zertifikate erstellen wenn man dafür eine andere Steuernummer hat, oder mit einer persönlichen Identifikationsnummer, z. B. der eines Mitarbeiters. Wenn dieser Mitarbeiter dieses Zertifikat dann alleine verwendet, dann kann er damit auch seine persönliche Steuererklärung machen - oder er hat eben bereits ein Zertifikat für sich selbst. Er hat dann Zugriff auf alle Daten eben dieses Kontos.

[Charlie24]

Man könnte weitere Zertifikate erstellen wenn man dafür eine andere Steuernummer hat,

Für weitere Organisationszertifikate wird doch keine andere Steuernummer benötigt. Hier der aktuelle Stand der FAQ:

Bei einer Registrierung mit Ihrer Organisations-Steuernummer können Sie mit Zertifikatsdatei lediglich 1500 Benutzerkonten pro Steuernummer anlegen.

Das wird doch wohl reichen !

[HundKatzeMaus]

Vielleicht hilft dir der folgende Link etwas weiter:

https://info.mein-unternehmenskonto....nszertifikate/

[HundKatzeMaus]

Sehr gelungen finde ich auch den folgenden Leitfaden:

https://www.oeffentlichevergabe.de/u...aden_Final.pdf

Ob jetzt allerdings die dort unter Ziffer 8 fuer 2023 geplante Berechtigungsvergabe schon integriert wurde, ist mir nicht bekannt, da ich selber kein O-Zertifat verwende. Einfach mal ausprobieren.

[holzgoe]

Hallo Stefan Lingen,
das Unternehmenskonto bietet ja Nutzung anderer Dienste an, allerdings sind dort nur 500 Organisationszertifikate mit der gleichen Steuernummer möglich, wo empfohlen wird für jeden Mitarbeiter der Firma ein eigenes Zertifikat zu erstellen.

Das "normale" ELSTER-Zertifkat mit der Steuernummer lässt ja 1500 pro Steuernummer zu -> siehe Beitrag von Charlie24
Da kannst du entscheiden, was für deine Firma besser ist.

Tschüß

[StefanLingen]

Danke für die vielen Antworten, da ist einiges hilfreiches vorbei.

Das Elster-Zertifikat kopieren war auch meine erste Idee, als nur ein Bereich gefragt hat. Aber inzwischen häufen sich die Anfragen von diversen Abteilungen, die z.B. für Zuschüsse usw. einen Elster-Account benötigen.
Hier möchte ich aber nicht mein Elster-Zertifikat für Steuer-Übermittlungen verteilen, weil dann irgendwann zu viele unterschiedliche Personen darauf Zugriff haben.


Gibt es in Elster denn schon Möglichkeiten, die Rechte zu beschränken?
Also grds. geht es mir darum, dass andere Nutzer nicht unsere Steuermeldungen sehen oder ändern können. Bzw. wir rufen auch Dateien ab, wenn die jemand als gelesen anklickt, könnten Abrufdateien in Elster verloren gehen, was auch schlecht wäre.

[holzgoe]

Gibt es in Elster denn schon Möglichkeiten, die Rechte zu beschränken?
Also grds. geht es mir darum, dass andere Nutzer nicht unsere Steuermeldungen sehen oder ändern können. Bzw. wir rufen auch Dateien ab, wenn die jemand als gelesen anklickt, könnten Abrufdateien in Elster verloren gehen, was auch schlecht wäre.

Hallo,
in einem Konto kann man nichts einschränken, dann müssten diverse separate mit der Steuernummer angelegt werden.
Posteingänge bleiben auch nachdem diese gelesen wurden erhalten -> es sei denn man löscht sie bewusst.
Herunterladen an einen Speicherort ist auch möglich.

Tschüß

[multi]

Das Elster-Zertifikat kopieren war auch meine erste Idee, als nur ein Bereich gefragt hat. Aber inzwischen häufen sich die Anfragen von diversen Abteilungen, die z.B. für Zuschüsse usw. einen Elster-Account benötigen.
Hier möchte ich aber nicht mein Elster-Zertifikat für Steuer-Übermittlungen verteilen, weil dann irgendwann zu viele unterschiedliche Personen darauf Zugriff haben.

Gibt es in Elster denn schon Möglichkeiten, die Rechte zu beschränken?
Also grds. geht es mir darum, dass andere Nutzer nicht unsere Steuermeldungen sehen oder ändern können. Bzw. wir rufen auch Dateien ab, wenn die jemand als gelesen anklickt, könnten Abrufdateien in Elster verloren gehen, was auch schlecht wäre.

Was bei verschiedenen Konten/Zertifikaten gegeben ist, dass der eine nicht sehen kann, was der andere übermittelt hat und an Bescheiddaten zurück kommt. Dieser Wunsch ist also erfüllt (im Gegenzug muss man sich natürlich Gedanken machen, wie man an die Daten kommt, wenn der Inhaber des Zertifikats 4 Wochen im Krankenhaus und danach 6 Wochen in Reha ist).

Aber man darf sich keine Illusionen machen, dass irgendwie beschränkt wäre, was für wen übermittelt wird. Das Zertifikat identifiziert den Datenübermittler, nicht den Steuerpflichtigen. Wie es keinerlei technisches Hindernis gibt, dass ich von meinem Konto eine Einkommensteuererklärung für die Frau an der Supermarktkasse oder eine Umsatzsteuervoranmeldung für die Siemens AG übermittle, so gilt das auch für ein spezielles Organisationskonto.

Ja, das ist ein Designfehler. Er erinnert mich an E-Mail in den Neunzigern, wo niemand sich vorstellen konnte, dass jemand über irgendeinen Mailserver gefälschte E-Mails für irgendjemand anderen verschicken sollte, und wenn ich gesagt habe, ich bin Bill Clinton von whitehouse.gov und möchte eine Boris Jelzin verschicken, die Antwort einfach OK war.

[Sirius]

Ja, das ist ein Designfehler. Er erinnert mich an E-Mail in den Neunzigern, wo niemand sich vorstellen konnte, dass jemand über irgendeinen Mailserver gefälschte E-Mails für irgendjemand anderen verschicken sollte, und wenn ich gesagt habe, ich bin Bill Clinton von whitehouse.gov und möchte eine Boris Jelzin verschicken, die Antwort einfach OK war.

Tatsächlich entspricht es genau dem Papierformular. Auch dort hat dich niemand gehindert für die Siemens AG eine Voranmeldung auf Papier zu schicken. Jetzt können wir zumindest den Übermittler bestimmen.

[multi]

Tatsächlich entspricht es genau dem Papierformular. Auch dort hat dich niemand gehindert für die Siemens AG eine Voranmeldung auf Papier zu schicken. Jetzt können wir zumindest den Übermittler bestimmen.

Das ist so ziemlich die gleiche Argumentation wie vor 30 Jahren bei E-Mail, dass es ja keinen Unterschied machen würde, ob jemand einen fremden Absender auf einen Brief oder in eine E-Mail schreibt.

Die Realität zeigt aber, dass ich in meinen Postkasten heute exakt Null Briefe bekommen habe, dass ich Erbe eine nigerianischen Prinzen geworden bin, ich die Daten bei meiner Sparkasse, bei der ich gar kein Konto habe, aktualisieren soll, ich die Daten meiner DHL-Paketkarte herausgeben soll, da ansonsten ein ganz wichtiges Paket nicht zugestellt werden soll, noch eine Postkarte einer angeblichen Tochter, dass sie ihr Handy verloren habe und ich mir eine neue Nummer notieren solle etc. pp.

Das ist die Naivität, die ich meine. Da es nie jemand missbraucht habe, würde es auch in Zukunft niemand tun. Ganz bestimmt.

[StefanLingen]

Hallo,
in einem Konto kann man nichts einschränken, dann müssten diverse separate mit der Steuernummer angelegt werden.
Posteingänge bleiben auch nachdem diese gelesen wurden erhalten -> es sei denn man löscht sie bewusst.
Herunterladen an einen Speicherort ist auch möglich.

Tschüß

Wir rufen z.B. Grundsteuerdaten per Elster ab, hier stehen hunderte Dateien. Ich lade immer die noch nicht gelesen Daten herunter.
Wenn hier ein Kollege im Betrieb versehentlich ein Dokument nur kurz öffnet, gilt es als gelesen. Dann könnte dieses Datenpaket verlorengehen, weil ich es nicht als ungelesen identifiziere.

Aber ich will auch nicht, dass ein Kollege, der z.B. für die Arbeitsagentur ein Unternehmerkonto führt, die Steuererklärungen des Betriebes sehen kann.
Der Kollege aus dem Personalbereich möchte auch nicht, dass ich deren Dokumente lesen kann.

Aber die Lösung mit verschiedenen Zertifikaten müsste in meinem Fall funktionieren.

[Charlie24]

Aber ich will auch nicht, dass ein Kollege, der z.B. für die Arbeitsagentur ein Unternehmerkonto führt, die Steuererklärungen des Betriebes sehen kann.

Die sieht er doch auch nicht, wenn er sein eigenes Konto bei Mein ELSTER hat.

[timote]

Die Realität zeigt aber, dass ich in meinen Postkasten heute exakt Null Briefe bekommen habe, dass ich Erbe eine nigerianischen Prinzen geworden bin, ich die Daten bei meiner Sparkasse, bei der ich gar kein Konto habe, aktualisieren soll, ich die Daten meiner DHL-Paketkarte herausgeben soll, da ansonsten ein ganz wichtiges Paket nicht zugestellt werden soll, noch eine Postkarte einer angeblichen Tochter, dass sie ihr Handy verloren habe und ich mir eine neue Nummer notieren solle etc. pp.

Irgendwie kommt mir das so bekannt vor, als hätte multi unsere Spam-Mails mitgelesen.

Mögliche Behebung des Design-Fehlers: Man könnte den Freischalt-Code mit 2 Optionen ausstatten, so dass man für eine andere Person wie bisher Bescheinigungen abrufen kann und/oder für die andere Person Steuererklärungen abgeben kann. Der Steuerpflichtige müsste also mal zugestimmt haben, dass jemand anders für ihn Steuererklärungen abgeben darf. Dann kann man nicht mehr "einfach" Steuererklärungen für Siemens oder andere Steuerpflichtige machen.