Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

[Volla]

Hallo,
habe bisher immer Daten vom Vorjahr übernommen und nur die aktuellen Verdienstdaten aktualisiert. So auch für 2012. Elster errechnet eine Erstattung vom 477 Euro. Der Bescheid (online - der endgültige kommt noch per Post) sagt eine zu zahlende Summe von 470 Euro aus. Die Lohnsteuer wurde höher angesetzt als im Programm. In den letzten Jahren entsprach der Bescheid immer dem Elsterergebnis.
Ich wäre u. U. bereit, den Fachleuten hier meine Unterlagen mal als Check zukommen zu lassen - ohne hier jetzt Details zu nennen.

Danke vorab.
Volla

[Basti89]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

Dieses Forum ist für Fragen rund um Elster da.
Steuerberatung ist nicht zulässig.
Bitte wende dich an dein Finanzamt oder an einen Steuerberater.

Ich würde dir aber empfehlen, den schriftlichen Steuerbescheid abzuwarten und dann erstmal die Erläuterungen im Bescheid zu lesen.

[Elefant]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

Wenn die Lohnsteuer höher angesetzt wurde, wie Du sagst, dann müsste ja auch die Erstattung höher ausfallen.

[Volla]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

In der Vergleichsrechnung ergeben sich Differenzen im Bereich der beschränkt abzugsfähigen Vorsorgeaufwendungen von -2779 Euro sowie unbeschränkt abziehbar 203 Euro. Das ergibt eine Differenz beim zu versteuernden Einkommen von 2576 Euro - ergibt eine Differenz der tariflichen Einkommensteuer von 780 Euro.
Und damit ändern sich ja auch die Berechnung von Soli und Kirchensteuer.
Habe kein Detailwissen, das zu verstehen.

[reckoner]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

Hallo,

mal der Klassiker (obwohl du als erfahrener Nutzer das eigentlich wissen müsstest - in den Vorjahren stimmte es ja offenbar): Was wurde in Anlage Vorsorgeaufwand Zeile 11 angekreuzt?
EDIT: Der vorherige Beitrag (kannte ich ursprünglich noch nicht) deutet schon mal auf ein falsches NEIN in Zeile 11 hin.

Und noch einer: Gab es Lohnersatzleistungen, die du vergessen hast? Das Finanzamt kennt sie nämlich und vervollständigt dann meist automatisch.

Ansonsten wirklich den Bescheid abwarten, Abweichungen von der Erklärung MÜSSEN dort Erläutert sein.

Stefan

[Volla]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

Anlage Vorsorgeaufwand - Zeile 11 - Kreuz bei JA

Lohnersatzleistungen gab es 2012 nicht

Aber Ihr habt Recht: Ich warte den schriftlichen Bescheid ab und würde mich dann gerne noch mal vertrauensvoll an Euch wenden.

Thanks.

[reckoner]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

Hallo,

>>>und würde mich dann gerne noch mal vertrauensvoll an Euch wenden.

Ich bitte darum.

Wir sind nämlich sehr daran interessiert, welche Fehler so gemacht werden, vieles können wir nur so nachvollziehen.

Stefan

[Volla]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

Hallo,
so - Bescheid in schriftlicher Form ist eingetroffen - keine besonderen Erläuterungen, die anders wären als im Vorjahr - dazu natürlich jetzt ein Vorauszahlungsbescheid.

Im Detail ist der Gesamtbetrag der Einkünfte übereinstimmend in beiden Berechnungen.
Die Summe der u.a. Altersvorsorgeaufwendungen unterscheidet sich gravierend:
Bescheiddaten FA: 8608 Euro
Elster: 12876 Euro
Der Arbeitgeberanteil zur Rentenversicherung:
Bescheiddaten FA: -4304 Euro
Elster: -6438 Euro
Summe Krankenversicherungsbeiträge:
Bescheiddaten FA: 3601 Euro
Elster: 5387 Euro

Ich habe keine Erklärung.
Mir fällt gerade ein, dass ich für 2012 zwei Lohnsteuerbescheinigungen bekommen habe, da ich den Arbeitgeber gewechselt habe. Vom ersten Arbeitgeber wurden in 2012 keine Daten an das FA übermittelt, so dass das FA mich bat den Beleg auf dem Postwege nachzureichen. Es könnte ja sein, dass diese Daten bei den Abzügen nicht berücksichtigt wurden. Allerdings bei der Berechnung des Gesamtbetrags der Einkünfte schon...

[reckoner]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

Hallo,

>>>Es könnte ja sein, dass diese Daten bei den Abzügen nicht berücksichtigt wurden.

Das kannst du ganz einfach überprüfen. Kopiere deine Erklärung und lösche dann mal testweise die entsprechende Lohnsteuerbescheinigung, dann berechnen lassen.


>>>Allerdings bei der Berechnung des Gesamtbetrags der Einkünfte schon...

Das wäre schon recht seltsam, muss ich sagen. Aber du kannst zur Kontrolle mal versuchen, Elster etwas auszutricksen und den Lohn von der gelöschten Bescheinigung bei der anderen hinzuaddieren. Im Ergebnis bekommst du dann eine Berechnung mit dem kompletten Lohn, aber ohne die zusätzlichen Vorsorgeaufwendungen.
Alternativ könntest du die zweite Lohnsteuerbescheinigung nicht löschen, sondern nur die Sozialversicherungsbeiträge auf Null setzen (ich bin aber nicht sicher, ob die Plausibilitätsprüfung von Elster das mitmacht).

All das hat nur den Zweck, erst einmal herauszufinden, wo der Fehler liegt und wer ihn gemacht hat.


>>>Vom ersten Arbeitgeber wurden in 2012 keine Daten an das FA übermittelt, ...

Warum denn eigentlich nicht? Da sollte das Finanzamt dort mal tätig werden, anstatt dir irgendwelche Vorschriften ala Beleg einreichen zu machen.

Stefan

[Volla]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

Danke für Deine schnelle Antwort.

Habe mit den Summen der Altervorsorgeaufwendungen und dem Taschenrechner etwas herumgerechnet. Lasse ich die Werte von der 2. Lohnsteuerbescheinigung weg - nicht die Nachgereichte, sondern die Übermittelte - dann erhalte ich die Summe der Altersvorsorgeaufwendungen auf dem Bescheid vom FA.
Bei Elster erhalte ich unterschiedliche Ergebnisse, die exakte Konstellation wie im Bescheid bekomme ich erstmal nicht hin.

Wenn es jetzt so sein sollte, dass die Berechnung seitens des FA unkorrekt sein sollte, ist wie weiter vorzugehen?

[reckoner]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

Hallo,

>>>Wenn es jetzt so sein sollte, dass die Berechnung seitens des FA unkorrekt sein sollte, ist wie weiter vorzugehen?

Einspruch einlegen, mit der Begründung, dass die zweite Lohnsteuerbescheinigung nicht KOMPLETT berücksichtigt wurde.
Idealerweise kann man das auch direkt vor Ort mit dem Sachbearbeiter klären.

In meinen Augen ist das übrigens ziemlich eindeutig eine sogenannte "offensichtliche Unrichtigkeit", das hat den Vorteil, dass die Einspruchsfrist von 1 Monat nicht greift. Trotzdem solltest du aber natürlich recht zeitnah reagieren, es geht ja um dein Geld (wenn du willst, kannst du auch eine Aussetzung der Vollziehung beantragen, um wenigstens die Nachzahlung erstmal vom Tisch zu bekommen).

Stefan

[Volla]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

Mit dem Vorbeischauen wird es nicht klappen - Öffnungzeiten FA und meine Arbeitszeiten kollidieren.

Ich werde also einen Einspruch formulieren und im gleichen Schreiben die Aussetzung der Vollziehung beantragen, die Lohnsteuerbescheinigungen nochmals in Kopie beilegen (oder per Mail & Anhänge) sowie um eine Neuberechnung bitten.

[reckoner]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

Hallo,

>>>Ich werde also einen Einspruch formulieren und im gleichen Schreiben die Aussetzung der Vollziehung beantragen, die Lohnsteuerbescheinigungen nochmals in Kopie beilegen

Sehr gut. Und die Kopie der Lohnsteuerbescheinigungen könnte sogar entscheidend sein, vielleicht ist die andere ja nicht angekommen(?) - dann hat man die Werte aus deiner Erklärung genommen, die Vorsorgeaufwendungen aber mangels Beleg nicht anerkannt (übrigens müsste auch das eigentlich erläutert werden).

Stefan

[Volla]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

Hab Dank! Werde berichten.

Gruß
Volker

[Basti89]

AW: Bescheiddaten weichen erheblich vom Ergebnis der Elsterberechnung ab

Hallo,

>>>Wenn es jetzt so sein sollte, dass die Berechnung seitens des FA unkorrekt sein sollte, ist wie weiter vorzugehen?

Einspruch einlegen, mit der Begründung, dass die zweite Lohnsteuerbescheinigung nicht KOMPLETT berücksichtigt wurde.
Idealerweise kann man das auch direkt vor Ort mit dem Sachbearbeiter klären.

In meinen Augen ist das übrigens ziemlich eindeutig eine sogenannte "offensichtliche Unrichtigkeit", das hat den Vorteil, dass die Einspruchsfrist von 1 Monat nicht greift. Trotzdem solltest du aber natürlich recht zeitnah reagieren, es geht ja um dein Geld (wenn du willst, kannst du auch eine Aussetzung der Vollziehung beantragen, um wenigstens die Nachzahlung erstmal vom Tisch zu bekommen).

Stefan

Das ganze nennt sich "offenbare Unrichtigkeit". Wenn das Finanzamt die 2. Lohnsteuerbescheinigung absichtlich nicht berücksichtigt hat, dann ist das absolut keine offenbare Unrichtigkeit !! Eine offenbare Unrichtigkeit ist nur bei Rechenfehler oder Übernahmefehler seitens des FA anzuwenden, nicht aber wenn auch nur die Möglichkeit besteht, dass der Sachbearbeiter Gedanken über die rechtlichen Gründen gemacht hat.

Ob hier in diesem fall eine offenbare Unrichtigkeit vorliegt oder nicht, kann man nur unter Einbeziehung der Akte / Notizen des Sachbearbeiters beantworten.

Und wenn es stimmt, dass in den Erläuterungen keine Angaben zu der Abweichung gemacht wurden, dann verlängert sich die Einspruchsfrist zwar um ein Jahr, aber eine offenbare Unrichtigkeit ist das noch lange nicht. (Bei offenbare Unrichtigkeit kann der Bescheid solange geändert werden, bis die Festsetzungsfrist abgelaufen ist)

// edit:
@Volla:
Falls die nicht übermittelten Lohndaten, die deines neuen Arbeitgebers sind, dann würde ich mich an deiner Stelle mal mit der Personalabteilung deines Arbeitgebers in Verbindung setzen, damit diese in Zukunft deine Lohnsteuerbescheinigungen korrekt übermittelt, damit du in Zukunft nicht wieder solche Probleme bei deiner StErkl hast.