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Steuer nachzahlen, warum?

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    Steuer nachzahlen, warum?

    Hallo liebe Steuerexperten,

    ich grübel grade über meiner zweiten Steuererklärung (bei der Ersten habe ich alles wiederbekommen, da ich grade mal 3 Monate angestellt war) und frage mich wie es sein kann das die noch 3 Euro von mir haben wollen (laut elster rechner).

    Hier die Fakten:
    - 12 Monate vollzeit angestellt
    - Schwankendes Einkommen durch Boni/Urlaubgeld/Weihnachtsgeld
    - Werbungskosten leider niedriger als 920 Euro
    - Lohnsteuerjahresabrechnung korrekt angegeben
    - Häkchen bei Anlage Vorsorgeaufwand Zeile 10 gesetzt (Ohne sah es echt übel aus :-) )
    - Plausibilität geprüft

    Ich hatte immer angenommen das beim monatlichen abführen der Lohnsteuer das aktuelle Monatsgehalt mal 12 genommen wird, dann wird die Steuer berechnet und wieder durch 12 geteilt (Also es wird angenommen das man dieses Gehalt das ganze Jahr bekommt). Ich hab also erwartet das ich in den Monaten in denen ich wesentlich mehr verdient habe aufs Jahr gesehen in eine Höhere Steuer Staffel (keine Ahnung ob das so heißt) reinrutsche und deswegen auch Anteilig mehr Steuern zahle. Im Jahresmittel hingegen, um das es ja bei der Steuererklärung geht, wär dieser Anteil dann aber nicht so hoch ausgefallen wie in der Prognose des "fetten" Monats. Ergo solle man bei schwankenen Gehältern immer was von der Steuer wieder bekommen. Ist dem nicht so?
    Ich hab nicht mit Unsummen gerechnet, aber das die sogar noch 3 Euro von mir haben wollen wundert mich dann doch. Zumal ich wenigstens mit den 920 Euro Werbungskosten gerechnet habe, oder werden die auch schon beim monatlichen Abführen der Lohnsteuer mit berücksichtigt?

    Ich würde mich sehr freuen wenn mich jemand erleuchten könnte :-)

    Gruß,
    Tobias aka Digdog

    #2
    AW: Steuer nachzahlen, warum?

    ich fang mal hinten an. ja die werbungskostenpauschale ist in der tabelle fuer den lohnsteuerabzug beruecksichtigt, also im voraus. ist ja auch logisch, denn die gibt es ja auf jeden fall...

    und was den rest angeht: du hast in jedem Monat die steuern abgefuehrt, die zu deinem gehalt passen, da die steuertabelle nicht linear ist würde ich mich von irgendwelchen Schaetzungen bzgl. eines 'Durchschnitts' eher zurückhalten ;-) da die vorauszahlung von der lohnsteuerklasse abhaengt, kann man wohl sagen, hat es bei dir doch gut gepasst, wenn es bis auf wenige euros stimmt.

    du kannst nur ueberpruefen, ob du alle moeglichen kosten erklärt hast, insb. anlage vorsorgeaufwand. nachdem du schreibst du hast das kreuz un zeile 10 gesetzt und vorher sah es uebel aus, würde mich mal interessieren WAS du da angekreuzt hast. üblicherweise musst du als 'normaler' arbeitnehmer dort 'JA' ankreuzen, da du die haelfte deiner KV vom AG erhaelst. das fuehrt aber dazu das der sonderausgabenabzug dafuer auf 1500 euro begrenzt wird und steht normalerweise die schlechtere berechnung gegenueber einem 'NEIN' kreuzchen.

    wenn du dort das falsche ankreuzt, kommt die boese ueberraschung mit dem steuerbescheid und du kommst mit 3 euro nicht hin ;-)

    PS: ich bin auf gar keinen fall ein Experte, auch nur Steuerpflichtiger.

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      #3
      AW: Steuer nachzahlen, warum?

      Erst mal danke für Deine schnelle Antwort. Klingt schon einleuchtend was Du da sagst.

      Also vorher hatte ich in der Anlage Vorsorgeaufwand gar nix angekreuzt. Ich hatte einfach anlage N eingefügt und dort die Daten meiner Lohnsteuerabrechnung eingetragen und außerdem noch 180 Tage a 7 km (14 hin und zurück) auf Seite 2 angegeben. Ich glaube letzteres hätte ich mir schenken können, da ich ohnehin nicht an die 920 Euro ran komme.
      Jedenfalls hab dann sofort auf Plausibilität geprüft und den Rechner angeworfen und da kam dann eine Nachzahlung von mehreren hundert Euros bei rum.
      Bei welchem dieser Schritte die Anlage Vorsorgeaufwand mit in meine Steuererklärung gerutscht ist weiß ich nicht, aber die war auf einmal da :-)
      Ich hab mir dann mal die Daten auf dem Ergebnis des Rechners angeschaut und die Berechnung vom Vorsorgeaufwand gegoogelt. Dabei ist mir dann aufgefallen das der ein wenig sehr gering ausgefallen ist und da hab ich mich gefragt warum. Dann bin ich erst über die Anlage Vorsorgeaufwand gestolpert und hab da das Häkchen in Zeile 10 auf ja gesetzt.
      Finde es aber schon komisch das die plausi Prüfung nicht gemeckert hat. Immerhin hab ich doch den Arbeitgeber Anteil der RV in Anlage N mit angegeben.. naja. Ich hätte erwartet das er wenigstens nen Hinweis ausgibt, oder hab ich den vielleicht auch übersehen? :-)

      Achso.. in der Anlage Vorsorgeaufwand hab ich noch meine Haftpflicht mit 55 Euro angegeben, aber sonst traf aus der Anlage glaube ich nix auf mich zu. Sollte mal langsam anfangen etwas besser vorzusorgen denke ich.

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        #4
        AW: Steuer nachzahlen, warum?

        Moment..

        Jetzt hab ich mal spaßeshalber Nein angekreuzt und jetzt meint der Rechner ich bekäme 300 Euro erstattet. Was ist denn jetzt richtig? Ich werde mir das wohl kaum aussuchen dürfen.

        Und was da vorher passiert ist weiß ich jetzt auch nicht genau. :-)

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          #5
          AW: Steuer nachzahlen, warum?

          wie ich oben schrieb, durch das kreuzchen auf 'JA' wird der maximale abzug fuer sonderausgaben beschraenkt. das ist aber fuer normale nichtselbstaendige arbeitnehmer korrekt, da sie zuschuesse zu ihrer KV vom arbeitgeber erhalten (eben den arbeitgeberanteil) 'NEIN' sieht an dieser stelle zwar in der berechnung besser aus, wird aber garantiert vom finanzamt korrigiert und es kommt doch die nachzahlung bei rum ;-)

          um zu entscheiden was richtig ist, nochmal den text und die eingabehilfe zu zeile 10 lesen!

          wenn die anlage vorsorgeaufwand am anfang gar nicht hinzugefuegt war, wurden gar keine vorsorgeaufwendungen beruecksichtigt, dann sieht das ergebnis tatsaechlich noch schlchter aus.

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            #6
            AW: Steuer nachzahlen, warum?

            Im perfekten Idealfall sollte bei der Steuerberechnung eines
            - ledigen Arbeitnehmers,
            - 12 Monate beschäftigt,
            - keine über Pauschbeträge liegende Kosten
            - keine anderen Einkünfte
            ein Steuerbescheid über 0 € Nachzahlung/Erstattung herauskommen. In der Praxis ist das nicht mal 1 von 1.000 Steuerbescheiden.

            Nach § 42b Einkommensteuergesetz hat ein Arbeitgeber mit der letzten Monatsberechnung die Möglichkeit (wenn alle Voraussetzungen im Paragraphen erfüllt sind und kein Ausschlussgrund vorliegt) einen "internen Lohnsteuerjahresausgleich" durchzuführen. Dann wird mit der letzten Gehaltsabrechnung alles ausgebügelt, was in den Monaten zuvor auf Grund von Schwankungen zuviel bzw. zu wenig einbehalten wurde.

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              #7
              AW: Steuer nachzahlen, warum?

              ...und wenn kein Veranlagungsgrund nach § 46 II EStG besteht, muss auch keine Steuererklärung angegeben werden. Die 3 € können also sinnlos verprasst werden.

              http://bundesrecht.juris.de/estg/__46.html

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                #8
                AW: Steuer nachzahlen, warum?

                OK.. vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

                Dann kann ich mir ja die Mühe sparen dieses Jahr :-)

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