weitere Werbungskosten

[schnaukel]

Bis zu welchem Betrag kann man allein die weiteren Werbunskosten ohne Belege ansetzen z.B. für Büromaterial?

[stiller]

AW: weitere Werbungskosten

1. Werbungskosten müssen entstanden ein.

Pauschal werden ab 2011 1000 Euro (vorher 920) Werbungskosten automatisch berücksichtigt.

Sollten alle Deine Werbungskosten diesen Wert übersteigen, dann könnte es sich lohnen, alle einzeln aufzuführen.

Für Arbeitsmittel sind es pauschal 110? Euro?
Bin mir da nicht sicher, da ich die Pauschale nicht ansetzen darf.

Gruss stiller

[reckoner]

AW: weitere Werbungskosten

Hallo,

>>>1. Werbungskosten müssen entstanden ein.
Pauschal werden ab 2011 1000 Euro (vorher 920) Werbungskosten automatisch berücksichtigt.

Kleine Korrektur, es könnte sonst etwas mißverständlich sein: Die 1000 Euro müssen natürlich nicht entstanden sein, die gibt es immer (das ist meines Erachtens ja das ungerechte;-).
Ansonsten stimmt es aber, auch die pauschal erklärten Kosten müssen im Grunde entstanden sein. Wer also etwa gar kein Bankkonto besitzt (keine Ahnung, ob es das noch gibt, soll auch nur ein Beispiel sein), der darf imho auch die Pauschale dafür - 16 Euro - nicht ansetzen.

Die genannten 110 Euro gelten für die gesamten Arbeitsmittel, also von Büchern über Kleidung bis hin zu eigenem Werkzeug. Und außerdem ist das Finanzamt nicht grundsätzlich verpflichtet, das ohne Belege anzuerkennen.

Für welchen Beruf bzw. welche Einkunftsart sollen denn die Bürokosten sein?

MfG Stefan

[Chapnator]

AW: weitere Werbungskosten

hallo,

was ist an einem pauschbetrag ungerecht? wer tatsächlich höhere aufwendungen hat bekommt doch die tatsächlichen/höheren aufwendungen angerechnet, steht also nicht schlechter da

und wer unter den 1000 euro bleibt hat halt glück gehabt, aber das ist nunmal das wesen eines pauschalen betrages

[reckoner]

AW: weitere Werbungskosten

Hallo,

>>>was ist an einem pauschbetrag ungerecht?

Ungerecht ist, das die Pauschale viel zu hoch ist.
Der Sinn von Pauschalen kann doch nur eine Arbeitserleichterung sein (einerseits fällt für den Bürger das Belege sammeln weg, und - vorallem - andererseits die Überprüfung derselbigen durch das Finanzamt). Das muss aber irgendwo eine realistische Grenze haben.
(Bei den außergewöhnlichen Belastungen ist es beispielsweise genau anders herum, dort muss jeder noch so kleine Betrag belegt werden.)

Und im Schnitt vielleicht so an die 200 Euro Steuern zu verschenken, erscheint mir für den Staat nicht wirtschaftlich, die Prüfung der Belege kostet sicher deutlich weniger.
Wenn nun jeder dieses indirekte Steuergeschenk bekäme, wäre es wieder OK. Aber das ist ja nicht der Fall, alle die mehr als 1000 Euro Werbungskosten haben, bekommen 'nur' ihre wirklichen Kosten angerechnet.

Mal ein Beispiel:
2 völlig vergleichbare Arbeitnehmer, mit dem einzigen Unterschied, dass der eine 10 km von der Arbeitsstelle entfernt wohnt, der andere aber direkt im Nachbarhaus der Firma (neben den Fahrtkosten gibt es jeweils keine weiteren Werbungskosten).
Im Ergebnis bekommen dann beide die Pauschale, obwohl nur der eine wirkliche Kosten hatte (sprich: er hat ca. 700 Euro weniger in der Tasche).

Übrigens ist imho auch die jüngste Erhöhung auf 1000 Euro ziemlich unlogisch, denn davon profitieren nur solche Arbeitnehmer, die keine oder nur geringe Werbungskosten haben, jeder der vorher schon über 1000 Euro lag, hat überhaupt nichts davon; (zu unrecht) gefreut haben sich beim ersten hören der Gesetzesänderung aber bestimmt auch die wirklichen Pendler :-(

Mit ähnlichen Argumenten wie meine wurde vor Jahren der Sparerfreibetrag immer weiter reduziert (wohlgemerkt, imho auch korrekt), aber an die Arbeitnehmer traut sich wohl keiner heran, das sind einfach zu viele Wähler.

MfG Stefan