Ein Zertifikat für 5-6 Personen (nicht Angehörige)

[Addilein]

Hallo Zusammen,

eventuell ist die Frage hier schon öfters aufgekommen. Aber ich finde leider gar nichts genaues hierzu.

Ich habe ein Zertifikat zur Übermittlung auf meinem Laptop, meine Freundin hat letztes Jahr ihre über mein Zertifikat übermittelt. (Hat sie selbst ausgefüllt)

Nun hat sich das im Freundeskreis herumgesprochen und alle wollen es mit meinem Zertifikat übermitteln, da es ihnen nicht schnell genug gehen kann etc.

Ich habe an sich kein Problem damit, aber ich denke mir das das Finanzamt dann doch mal sagt. Moment mal ein Zertifikat und 6 weitere Personen angelegt?
kann ich mich hierzu evtl. Absichern mit einem Zweizeiler das die Daten selbst (dritter) eingegeben worden ist ich nur der übermittele bin? Nicht das es heißt das ich Hilfestellung leiste wobei ich das gar nicht tue?

danke für euere Hilfe

LG
Addi

[L. E. Fant]

Du kannst durchaus mit Deinem Zertifikat die Steuererklärungen von anderen, die diese selbst erstellt haben, übermitteln.

[Charlie24]

Ich würde meinen Freunden raten, sich selbst ein Konto bei Mein ELSTER einzurichten. Technisch kannst du zwar für Gott und die Welt übermitteln,

ob das klug ist, ist eine andere Frage.

[Addilein]

Vielen Dank, für die Antwort. Ja ich rate es jeden meiner Freunde selbst einen zu machen. Aber entweder ist der Laptop kaputt oder man steigt nicht genug durch oder will sich mit dem Thema einfach nicht befassen.

meint ihr? Wenn ich ein Schriftstück aufsetze in dem der dritte Unterzeichnet das er mein Zertifikat allein zur Übermittlung benutzt hat und seine Daten selbst eingetragen hat. Das der Rechtsweg ausgeschlossen ist? Ich möchte ungern in Probleme geraten.

Danke für eine kurze Rückmeldung.

VG

[L. E. Fant]

Du kannst ja einen Ausdruck der übermittelten Daten unterschreiben lassen. Aber nicht unaufgefordert vorlegen, sondern nur wenn's wirklich Probleme gibt.

[Charlie24]

Du kannst ja einen Ausdruck der übermittelten Daten unterschreiben lassen.

Eine Vorlage dafür gibt bzw. gab es aber nur bei ElsterFormular. Die Übermittlungsprotokolle von Mein ELSTER sehen das nicht vor.

Zustimmung_Datenübermittlung_EF.JPG

[L. E. Fant]

Die Übermittlungsprotokolle von Mein ELSTER sehen das nicht vor.

Ein Problem sähe ich da aber trotzdem nicht.

[Charlie24]

Ein Problem sähe ich da aber trotzdem nicht.

Ist wohl auch keines, es ist mir aber trotzdem aufgefallen. So ein ausformulierter Text am Ende des Übertragungsprotokolls ist m. E. durchaus hilfreich.

[Picard777]

Fassen wir mal zusammen: Nach dem Steuerberatungsgesetz ist dem Threadersteller die geschäftsmäßige Hilfe in Steuersachen nicht erlaubt. Geschäftsmäßig ist m.E. gegeben, da Wiederholungsabsicht, Unentgeltlichkeit oder Entgeltlichkeit ist irrelevant. Das reine Ausfüllen quasi nach Diktat ist m.E. noch keine Hilfe in Steuersachen, die konkrete Beantwortung der Frage, ob die Kontoführungskosten von 16 € als Werbungskosten angegeben werden dürfen, aber schon. Also sollte der Threadersteller dafür sorgen, dass er tatsächlich nur "Tippse" spielt und das bei diesem doch eher lebensfernen Szenario das zur Not, aber auch nur dann, geeignet beweisen kann. Und das hat mit Elster jetzt nichts mehr zu tun, sondern mit dem Steuerberatungsgesetz.

Das Formular von Charlie24 betrifft m.E. aber einen ganz anderen Sachverhalt, nämlich die Thematik, dass der Steuererklärungsersteller oder Mitwirker dem Übermittler die Datenübermittlung an sich überhaupt erlaubt hat und nicht später gegenüber der Steuerfahndung behaupten kann, die Fantasiezahlen habe der Datenübermittler sich ausgedacht und es sollte nie eine Erklärung erstellt werden. Als Bestätigung der reinen Tipp-Tätigkeit anstatt der Mitwirkung taugt das Formular m.E. nicht die Bohne.

[Charlie24]

Mit der Unterschrift auf dem Formular wird zumindest dokumentiert, dass der Datenübermittler seiner Verpflichtung nach § 87d Abs. 3 AO

nachgekommen ist, auch wenn es für die Frage der unbefugten Hilfe in Steuersachen, wie von dir richtig angemerkt, nichts aussagt.

Ich habe dem TE im Beitrag #3 deshalb auch davon abgeraten, Steuererklärungen für ein halbes Dutzend Freunde zu übermitteln.

[Picard777]

Mal so eine Idee: Hilfe zur Selbsthilfe bei der Registrierung und Zertifikatsgewinnung deiner Freunde wäre ja komplett unproblematisch. Und wenn die dann mit ihrem Zertifikat auf dem USB-Stick "verschwinden", ggf. noch nach Unterstützung bei der Einrichtung des elektronischen Datenabrufs, müssten die doch glücklich sein.