Verluste bei ausländischen Termingeschäften werden ignoriert

[house47]

Angenommen es sind folgende Erträge/Verluste bei einem ausländischen Broker angefallen:

- Gewinne von 1000€ durch die Veräußerung von ETF-Anteilen
- Gewinne von 1000€ durch Termingeschäfte
- Verluste von 1500€ durch Termingeschäfte

Insgesamt ergibt sich also ein Gewinn von 500€. Da aber Verluste aus Termingeschäften nicht mit Gewinnen aus dem Verkauf von ETF-Anteilen verrechnet werden können müssen 1000€ versteuert werden und die 500€ Verluste aus den Termingeschäften können in das nächste Jahr mitgenommen werden.

Nun gebe ich das in der KAP Anlage folgendermaßen an:
Zeile 19 2500€ (gesamter Gewinn ohne dem Verlust aus Termingeschäften)
Zeile 21 1000€ (die Gewinne aus Termingeschäften)
Zeile 24 1500€ (Verlust aus Termingeschäften)

Ein klick auf "Prüfen" führt zu folgendem Ergebnis:

Berechnung der Einkünfte, die nach § 32 d Abs. 1 EStG besteuert werden (Abgeltungsteuer)
Kapitalerträge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.000
Einkünfte aus Stillhalterprämien und Gewinne aus Termingeschäften . . . . . . . . . . . . 1.000
Gewinne aus der Veräußerung von Aktien. . . . . . . . . . 0
Gewinne aus der Veräußerung von bestandsgeschützten Alt-Anteilen . . . . . . . . . . . . 0
ab Freibetrag gemäß §56 Abs.6 InvStG . . . . . . . . . . 0
Zwischensumme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.000
Sparer-Pauschbetrag . . . . . . . . . . . . . . . . . -801
Einkünfte aus Kapitalvermögen i.S.d. § 32 d Abs.1 EStG . . . . . . . . . . . . . . 1.199

Warum werden die 1500€ Verluste aus Termingeschäften nicht mit den 1000€ Gewinnen aus Termingeschäften verrechnet? Was habe ich falsch gemacht?

[L. E. Fant]

Zeile 19 2500€ (gesamter Gewinn ohne dem Verlust aus Termingeschäften)

Warum hast Du den Verlust dort nicht berücksichtigt?

[house47]

Warum hast Du den Verlust dort nicht berücksichtigt?

Weil nur in den Zeilen 22 und 23 steht, dass diese Verluste bereits in Zeile 19 enthalten sind. Zeile 24 und 25 müssen gesondert behandelt werden da für diese Verluste eine maximale Anrechenbarkeit von 20000€ pro Kalenderjahr gilt. Für Zeile 25 funktioniert das im Übrigen. Gibt man bei Zeile 19 beispielswiese 25000€ an und in Zeile 25 25000€ Verlust an, dann ergeben sich zu versteuernde Kapitalerträge von 5000€. Nur Zeile 24 hat scheinbar keinerlei Einfluss auf die Berechnung der Kapitalerträge.

[L. E. Fant]

Meiner Meinung nach handelt es sich trotzdem um (negative) ausländische Kapitalerträge, die in Zeile 19 gehören.

[house47]

Meiner Meinung nach handelt es sich trotzdem um (negative) ausländische Kapitalerträge, die in Zeile 19 gehören.

Davon bin auch zunächst ausgegangen. Gibt man aber in Zeile 19 entsprechend -500€ (also zieht die 1500€ Verlust aus Termingeschäften ab), dann erhält man folgenden Fehler:

Anlage KAP: Es wurden Kapitalerträge, die nicht dem Steuerabzug unterliegen, erklärt. Diese sind allerdings höher als die gesamten erklärten Kapitalerträge. Bitte prüfen Sie Ihre Angaben. Für den Fall, dass negative Einnahmen vorliegen, tragen Sie diese bitte zusätzlich ein und zwar entweder als „Verluste ohne Verluste aus der Veräußerung von Aktien“ oder als „Verluste aus der Veräußerung von Aktien"

Auf Grund des Fehlers und da man dadurch dann Verluste aus Termingeschäften mit anderen Gewinnen verrechnet hat (was unzulässig ist), bin ich dann davon ausgegangen, dass die Verluste aus Termingeschäften wie die Verluste in Zeile 25 nicht in Zeile 19 gehören.

[reckoner]

Hallo,

mit der Berechnung gibt es Probleme, auch in Abhängigkeit des gestellten Antrags (Zeile 4 oder 5). Siehe: LINK

Meiner Meinung nach handelt es sich trotzdem um (negative) ausländische Kapitalerträge, die in Zeile 19 gehören.

Nein, das ist nicht richtig. Verluste aus Termingeschäften gehören ausdrücklich nicht in Zeile 19.

Stefan

[house47]

mit der Berechnung gibt es Probleme, auch in Abhängigkeit des gestellten Antrags (Zeile 4 oder 5). Siehe: LINK

Das heißt es handelt sich dabei um einen Bug?