Richtige Angabe von Aktienverlusten bei DEGIRO in Anlage KAP

[Eloy71]

Hallo miteinander,

anbei habe ich versucht die Angaben in der Anlage KAP für mein Depot bei DEGIRO auszurechnen.
Ich habe die Berechnungen für die Zeilen 7 - 41 unten dokumentiert. Hoffe das passt soweit?
Da ich erhebliche Verluste in 2022 hatte gehe ich davon aus, dass diese mit evtl. Kapitalerträgen
aus dem Verkauf von Aktien in 2023 errechnet werden können (Verlustvortrag)?

Zur Info: Ich habe auch ein Aktiendepot bei einer deutschen Bank.
Mein Freistellungsauftrag ist komplett ausgeschöpft (durch Dividendenerträge).
Langfristig möchte ich alle Aktien bei DEGIRO auf dieses Depot übertragen.

Vielen Dank für Eure Bemühungen im Voraus :-)

Gruß Mark


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[reckoner]

Hallo,

das sieht schon ganz gut aus, offenbar weißt du ziemlich genau worauf es ankommt.

Das Ergebnis mit meinem Exceltool hab ich angehängt, und möchte die wesentlichen Abweichungen kurz erläutern.

1. sind in den Dividenden aus Deutschland vermutlich (teilweise) steuerfreie Dividenden enthalten. Damit die abgeführten Abgeltungsteuern aber zu Zeile 7 passen dürfen die Dividenden nicht zu hoch sein (der Rest landet in Zeile 19). Meiner Rechtsauffassung nach ist auch nichts dagegen einzuwenden, diese steuerfreien Dividenden freiwillig zu versteuern (am Ende wären sie höchstwahrscheinlich sowieso zu versteuern, der Kaufpreis muss nämlich immer entsprechend reduziert werden).

2. werden die Aktiengeschäfte direkt saldiert (Zeile 20 und 23) - der Grund ist, dass es Steuerprogramme gibt die das verlangen. Am Ende ist es in diesem Fall* gleich, ob man das selber macht oder später das Finanzamt; und es ist auch zulässig.

*in anderen Fällen, etwa Zeile 21 und 24, darf man das ausdrücklich nicht

Stefan

[ChR]

Guten Tag zusammen,

derzeit nehme ich mir ein Beispiel an den hier aufgeführten Erklärungen in Bezug auf meine Anlage KAP wegen Degiro.

Folgende Fragen sind dabei enstanden:
1.) Wie kommt man mithilfe der Jahresübersicht auf Zeile 37 - Kapitalertragssteuer - in dem Beispiel hier 4350,90?
2.) Wie Frage 1 nur das Zeile 38 den Solidaritätszuschlag verlangt. In diesem Beispiel hier lt. Angabe 238,30, also wie kann ich mir in meiner Jahresübersicht diesen Betrag errechnen oder ablesen?
3.) In meiner Übersicht habe ich bei der Zeile: Transaktionsgebühren für alle geschlossenen Positionen außer Aktien einen Betrag stehen.
Bei welcher Zeile in der Einkommensteuererklärung wird dieser Betrag mit eingerechnet / angegeben und wie?

Zur weiteren Information: Ich bin Anfänger bei der Einkommenssteuererklärung.
Vielen Dank für Eure Bemühungen mit mir.

Chris

[Eloy71]

Hallo Stefan,
vielen Dank für deine Hilfe. Hab mich bei meinen Berechnungen an deine Antworten hier aus der Vergangenheit orientiert.
Ich werde die Anlage KAP jetzt wie von dir vorgeschlagen ausfüllen. Muss ich noch etwas tun, damit es zu einem Verlustvortrag kommt,
der mit evtl. Kapitalerträgen aus dem Verkauf von Aktien in 2023 verrechnet werden kann oder macht das Finanzamt das dann automatisch?

Hallo Chris,
zu 1.) den Rechenweg hat Stefan ja bereits angegeben:
4349,95 sind die 25% Kapitalertragssteuer von 17399,81.
Die 17399,81 wiederum wurden aus der Quellensteuer der Dividende der deutschen Aktien errechnet geteilt durch die Kapitalertragssteuer + Soli,
also 4589,20 / 26,375%
zu 2.) 238,30 werden über den Soli berechnet, also 4349,95 * 5,5%
zu 3.) sorry, hier kann ich leider nicht helfen.

Gruß Mark

[reckoner]

Hallo,

1) und 2) wurden schon zutreffend beantwortet.

3.) In meiner Übersicht habe ich bei der Zeile: Transaktionsgebühren für alle geschlossenen Positionen außer Aktien einen Betrag stehen.
Bei welcher Zeile in der Einkommensteuererklärung wird dieser Betrag mit eingerechnet / angegeben und wie?

In Zeile 19 subtrahiert und in Zeile 22 addiert.

Stefan

[Eloy71]

Hallo Stefan,

muss ich noch etwas tun, damit es zu einem Verlustvortrag kommt, der mit evtl. Kapitalerträgen aus dem Verkauf von Aktien in 2023
errechnet werden kann oder macht das Finanzamt das dann automatisch?

Gruß Mark

[reckoner]

Hallo,

... oder macht das Finanzamt das dann automatisch?

Ja, das läuft automatisch.

Im nächsten Jahr musst da dann aber natürlich passende Gewinne erklären (was ja im Inland nicht unbedingt erforderlich wäre).

Stefan

[Eloy71]

Hallo Stefan,

ok, aber muss ich jetzt den Haken bei "Erklärung zur Feststellung des verbleibenden Verlustvortrags" setzen oder erst in nächsten Jahr?

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Gruß Mark

[feelgood]

Hallo,
bis wann müssen Banken steuerliche Informationen bereitstellen wenn keine Quellensteuer einbehalten wurde?
Letztes Jahr kam die Info von der Raisin am 23.03., heuer bis jetzt nichts.

[multi]

Hallo,
bis wann müssen Banken steuerliche Informationen bereitstellen wenn keine Quellensteuer einbehalten wurde?
Letztes Jahr kam die Info von der Raisin am 23.03., heuer bis jetzt nichts.

Ich kenne hierfür keine Deadline. Ich erinnere mich dunkel auch an eine große deutsche Filial-Bank in gelb, die ihre Direkttochter integriert hat, die jetzt nur noch eine Marke der Mutter ist. Da gibt es bei der Integration der IT so große Probleme, dass die nun erforderliche Jahressteuerbescheinigung 2021 über Depots von Mutter und Tochter hinweg sich wohl mindestens teilweise bis in Q4/22 hinzog.

[Charlie24]

Manche Banken übermitteln Steuerbescheinigungen nur auf Anforderung. Das muss dann in den Stammdaten hinterlegt werden.

Unsere Banken stellen die Bescheinigungen inzwischen nur noch im elektronischen Postfach bereit, allerdings bereits in der zweiten Februarhälfte.

[reckoner]

Hallo,

ok, aber muss ich jetzt den Haken bei "Erklärung zur Feststellung des verbleibenden Verlustvortrags" setzen oder erst in nächsten Jahr?

Das musst du in keinem Jahr ankreuzen.

bis wann müssen Banken steuerliche Informationen bereitstellen wenn keine Quellensteuer einbehalten wurde?

Was soll das damit zu tun haben, ob Steuern abgeführt wurden?
Eine wirkliche Frist ist mir nicht bekannt. Nach meiner Erfahrung kommen die Bescheinigungen aber durchweg bis Ende März (außer Codi für 2021, die kam erst im Oktober, war aber eine Ausnahme). Aktuell fehlen mir übrigens noch drei Bescheinigungen (Consors, OnVista und eine Sparkasse aus einem Erbfall).

Stefan

[Eloy71]

Hallo miteinander,

nachdem ich 2022 Verluste bei DEGIRO eingefahren hatte
lief es in 2023 deutlich besser :-)

Das Finanzamt hat den Abzug der Transaktionskosten in 2022 leider nicht akzeptiert.
Wenn das wieder passiert, werde ich dieses Mal Einspruch einlegen.
Die Währungswechselgebühren, die auch nicht akzeptiert wurden,
werde ich nicht berücksichtigen, da diese jetzt so gering sind.
Ich habe einen Bescheid über einen verbleibenden Verlustvortrag von 12334 € erhalten.
Wenn ich es richtig verstanden habe wird dieser mit den Gewinnen aus 2023,
die ich jetzt in der Anlage KAP angebe, automatisch verrechnet.

Ich habe versucht die Einträge in der Anlage KAP, mit Hilfe der DEGIRO Jahresübersicht,
wie folgt zu berechnen. Ich würde gerne die Rechnung so einfach wie möglich zu halten,
damit ich diese auch als Nichtsteuerfachmann verstehen kann.
Passt das so aus eurer Sicht? Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.

Gruß Mark


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[reckoner]

Hallo Eloy71,

sieht wieder ganz gut aus. Die Abweichungen zu meinem Ergebnis sind wieder nur marginal, zudem eben die Aktiengewinne direkt mit den Verlusten verrechnet.

Wenn du es auch für den Sachbearbeiter verständlich halten willst dann kannst du es so erklären denke ich.

Das Finanzamt hat den Abzug der Transaktionskosten in 2022 leider nicht akzeptiert.
Wenn das wieder passiert, werde ich dieses Mal Einspruch einlegen.

Mach das. Die Transaktionkosten können sicher abgesetzt werden.

Ich habe einen Bescheid über einen verbleibenden Verlustvortrag von 12334 € erhalten.
Wenn ich es richtig verstanden habe wird dieser mit den Gewinnen aus 2023,
die ich jetzt in der Anlage KAP angebe, automatisch verrechnet.

Ja, so sollte es sein. Du hast auch die richtigen Gewinne dafür (aus Aktien).

Stefan

[whistrm]

Hallo,

das 4. Jahr Degiro und es ist eine Situation eingetreten, die ich so nicht stehenlassen kann und will.
Es sind, anders als die 3 Jahre zuvor, Verluste angefallen, jedoch werden diese nicht wie erwartet berücksichtigt, wie im Auszug der detaillierten Steuerberechnung ersichtlich.
Weder habe ich durch eine allgemeine Recherche noch in diesem Forum eine Lösung gefunden.
Vielen Dank in Voraus für eure Bemühungen.


Warum erst jetzt?
Letzten Monat ging der Elster Zugang unerwartet nicht mehr und erst letzten Dienstag kam der Brief für die Zugangserneuerung.
Nachdem ich noch am gleichen Tag alles vorbereitete, wollte ich auf Nummer sicher gehen, alles getan zu haben, um sebst zu einer Lösung zu kommen.


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