Guten Tag,
wenn man einen Mahnbescheid beantragen will, kann man im Internet ein Formular ausfüllen, dieses in Form eines Barcodes ausdrucken, unterschreiben und dann an das zuständige Amtsgericht absenden. Damit ist dann sowohl der Justiz gedient, welche das Massengeschäft der Mahnbescheide besser bewältigen kann, als auch dem Bürger, weil das System so gestaltet ist, dass die Mahnbescheide weitgehend fehlerfrei beantragt werden können.
Ganz anders verhält es sich dann allerdings bei Elster, wo es die wesentlichen Formulare - z.B. Umsatzsteuervoranmeldung, Umsatzsteuererklärung oder Lohnsteueranmeldungen - nicht mehr gibt.
Man kann also die Formulare nicht mehr ausfüllen, ausdrucken und unterschreiben, sondern soll seine Erklärung elektronisch abgeben, wobei man dann vorher auch noch ein Erkennungsverfahren durchlaufen muss. Das habe ich auch versucht, wobei das allerdings zunächst daran scheiterte, dass ich kein Java-Programm installiert hatte. Also sollte ich erst einmal dieses Programm von einer amerikanischen Firma Oracle herunterladen. Es soll sich um eine Programmiersprache handeln.
Das fand ich schon ziemlich dreist, denn ich konnte und kann mir nicht vorstellen, dass ich - zum Zweck der Abgabe einer Steuererklärung - mir amerikanische Programme auf den PC laden muss. Programme, die ich nicht verstehe und deren Nutzen sich mir auch nicht erschließt. Ich bin schließlich kein Programmierer.
Ich habe das Programm gleichwohl heruntergeladen, weil ich schließlich die Erklärungen abgeben wollte. Zum Dank dafür bekomme ich jetzt regelmäßig Meldungen, ich solle ein Programm "jucheck.exe" ausführen, das ich nicht kenne und wozu ich auch keine Lust habe.
Im übrigen klappte es mit der Abgabe der Erklärungen auch nicht, so dass ich mich dann dazu entschieden habe, mich erst einmal schätzen zu lassen und dann Einspruch einzulegen und im Einspruch begründet vorzutragen, warum und wie viel ich bezahlen muss. Ein Einspruch ist schließlich nur noch an die Schriftform gebunden und nicht an das Elster Programm und auch nicht an eine Firma Oracle. Spaß macht mir dieses Vorgehen nicht und ich denke mir, dass der Sachbearbeiter im Finanzamt auch etwas besseres zu tun hat, als sich mit Einsprüchen zu befassen, bei denen es im wesentlichen nur darum geht, weil es am normalen Formular fehlt.
Also mein Fazit: Die ganze Elster-Konstruktion dokumentiert, dass bei der Finanzverwaltung der Bürger als Untertan eingestuft wird, der gefälligst auf seinem Pc zu tun hat, was die Obrigkeit verlangt. Modern ist das nicht, eher bürgerfeindlich. Notwendig ist es auch nicht, weil die Justiz ja schon gezeigt hat, dass sie es wesentlich einfacher und damit auch besser kann.
Was wäre denn so schlimm, wenn sich die Finanzverwaltung an der Justizverwaltung ein Beispiel nehmen würde?
tomincgn
wenn man einen Mahnbescheid beantragen will, kann man im Internet ein Formular ausfüllen, dieses in Form eines Barcodes ausdrucken, unterschreiben und dann an das zuständige Amtsgericht absenden. Damit ist dann sowohl der Justiz gedient, welche das Massengeschäft der Mahnbescheide besser bewältigen kann, als auch dem Bürger, weil das System so gestaltet ist, dass die Mahnbescheide weitgehend fehlerfrei beantragt werden können.
Ganz anders verhält es sich dann allerdings bei Elster, wo es die wesentlichen Formulare - z.B. Umsatzsteuervoranmeldung, Umsatzsteuererklärung oder Lohnsteueranmeldungen - nicht mehr gibt.
Man kann also die Formulare nicht mehr ausfüllen, ausdrucken und unterschreiben, sondern soll seine Erklärung elektronisch abgeben, wobei man dann vorher auch noch ein Erkennungsverfahren durchlaufen muss. Das habe ich auch versucht, wobei das allerdings zunächst daran scheiterte, dass ich kein Java-Programm installiert hatte. Also sollte ich erst einmal dieses Programm von einer amerikanischen Firma Oracle herunterladen. Es soll sich um eine Programmiersprache handeln.
Das fand ich schon ziemlich dreist, denn ich konnte und kann mir nicht vorstellen, dass ich - zum Zweck der Abgabe einer Steuererklärung - mir amerikanische Programme auf den PC laden muss. Programme, die ich nicht verstehe und deren Nutzen sich mir auch nicht erschließt. Ich bin schließlich kein Programmierer.
Ich habe das Programm gleichwohl heruntergeladen, weil ich schließlich die Erklärungen abgeben wollte. Zum Dank dafür bekomme ich jetzt regelmäßig Meldungen, ich solle ein Programm "jucheck.exe" ausführen, das ich nicht kenne und wozu ich auch keine Lust habe.
Im übrigen klappte es mit der Abgabe der Erklärungen auch nicht, so dass ich mich dann dazu entschieden habe, mich erst einmal schätzen zu lassen und dann Einspruch einzulegen und im Einspruch begründet vorzutragen, warum und wie viel ich bezahlen muss. Ein Einspruch ist schließlich nur noch an die Schriftform gebunden und nicht an das Elster Programm und auch nicht an eine Firma Oracle. Spaß macht mir dieses Vorgehen nicht und ich denke mir, dass der Sachbearbeiter im Finanzamt auch etwas besseres zu tun hat, als sich mit Einsprüchen zu befassen, bei denen es im wesentlichen nur darum geht, weil es am normalen Formular fehlt.
Also mein Fazit: Die ganze Elster-Konstruktion dokumentiert, dass bei der Finanzverwaltung der Bürger als Untertan eingestuft wird, der gefälligst auf seinem Pc zu tun hat, was die Obrigkeit verlangt. Modern ist das nicht, eher bürgerfeindlich. Notwendig ist es auch nicht, weil die Justiz ja schon gezeigt hat, dass sie es wesentlich einfacher und damit auch besser kann.
Was wäre denn so schlimm, wenn sich die Finanzverwaltung an der Justizverwaltung ein Beispiel nehmen würde?
tomincgn
Kommentar