Kapitalerträge im Sinne 43 Abs 1 Satz 1 Nr. 4 EStG - Negative Kapitalerträge

[Charlie24]

Ich habe jetzt mal meine Kapitalerträge für 2022 in dem Programm erfasst und dann mal 1.000,00 € Verlust wahlweise in Zeile 12 und 18 eingegeben.

Das Programm ist immer zum gleichen Ergebnis gekommen, alles andere hätte mich auch gewundert. Meine Kapitalerträge lagen 2022 deutlich,

also um mehr als 1.000,00 € über dem Sparer-Pauschbetrag von 1.602,00 €, ich habe deshalb die Kapitalertragsteuer + den Soli für 1.000,00 €

erstattet bekommen. Die generelle Günstigerprüfung ist bei mir nicht erfolgversprechend.

[MrPJ]

Jetzt bin ich noch mehr verwundert.
Habe es jetzt auch nochmal getestet.

Eingabe in Zeile 18 bringt mehrere hundert € mehr.

Meldung Zeile 18
Zeile 18_KAP.jpg

Meldung Zeile 12
Zeile 12_KAP.jpg

[Charlie24]

Ich verstehe nur leider nicht, warum das Programm einmal die Günstigerprüfung beantragt und im anderen Fall nicht.

Die beantragt es natürlich in meiner Erklärung nicht, weil die bei mir erfolglos wäre, da der Grenzsteuersatz deutlich über 25% liegt.

Den Fall kann ich leider nicht nachstellen, der Eingabeaufwand dafür wäre ziemlich hoch.

[MrPJ]

Danke für deine Antwort und Mühe.
Bin jetzt echt unentschlossen, wo ich das eintragen soll.
Ich kann mir leider auch nicht erklären, warum es hier zu einem Unterschied kommt.

[Charlie24]

Ich kann mir leider auch nicht erklären, warum es hier zu einem Unterschied kommt.

Steuerrechtlich gibt es keinen Unterschied, ein Verlust in Zeile 12 wird nicht anders behandelt als ein Verlust in Zeile 18.

Das Grenzeinkommen für eine erfolgversprechende Günstigerprüfung liegt 2022 bei einem Single bei etwa 17.500,00 €, bei

einer Zusammenveranlagung dementsprechend bei etwa 35.000,00 €. Höhere Werte gelten bei Anspruch auf den

Altersentlastungsbetrag, aber den hast du ja nicht.

[MrPJ]

Naja, über dem Grenzeinkommen liege ich ja und das weiß das Programm ja auch theoretisch. Daten vom Arbeitgeben liegen ja vor.
Deshalb ist es wikrlich sehr verwunderlich.

Wenn es aber keinen Unterschied macht, trage ich es in Zeile 18 ein und schaue was passiert.

[Charlie24]

Naja, über dem Grenzeinkommen liege ich ja und das weiß das Programm ja auch theoretisch

Anscheinend weiß das Programm das dann aber doch nicht, aus welchen Gründen auch immer. In Mein ELSTER könnte man

einfach die Günstigerprüfung beantragen, da gibt es keinen Automatismus für solche Themen.

Das Finanzamt wird das m. E. zutreffend verbescheiden. Du könntest aber auch bei Buhl Data ein Service-Ticket aufmachen,

das sieht m. E. stark nach einem Fehler in der Programmierung aus.

[MrPJ]

Sehr guter Hinweis mit dem Tickelt. Da werde ich mal eins stellen.
Ich werde jetzt mal in Zeile 18 eintragen und dann abwarten, was das FA macht.

Danke für die tolle Unterstützung.

[MrPJ]

Du könntest aber auch bei Buhl Data ein Service-Ticket aufmachen,

das sieht m. E. stark nach einem Fehler in der Programmierung aus.

habe eine Atwort auf mein Ticket erhalten:

vielen Dank für Ihre Anfrage. Gerne helfen wir Ihnen weiter.

Grundsätzlich gibt es einen erheblichen Unterschied zwischen der Zeile 12 des Formulars "Anlage KAP" und der genannten Zeile 18.

Bei der Zeile 12 handelt es sich um Kapitalerträge, die dem inländischen Steuerabzug unterlegen haben, hingegen bei Zeile 18 um Kapitalerträge, die nicht dem inländischen Steuerabzug unterlegen haben. Erfassen Sie aus diesem Grund den Bereich, zu dem Sie eine Steuerbescheinigung erhalten haben.

Bei der Günstigerprüfung der Kapitalerträge wird anhand Ihrer Angaben geprüft, ob an Stelle der Abgeltungsteuer (Kapitalertragsteuer) oder der tariflichen Einkommensteuer unterworfen werden. Diese Günstigerprüfung wird innerhalb der Steuersoftware für Sie durchgeführt und Ihnen entsprechend dem Ergebnis der Hinweis gegeben, ob der entsprechende Antrag beim Finanzamt ratsam ist oder nicht.

Somit kann klar beantwortet werden, dass die Steuersoftware auf Basis der eingetragenen Datensätze absolut korrekt rechnet.

[Charlie24]

Aus meiner Sicht ist die Antwort Geschwätz ! Es handelt sich nicht um Kapitalerträge, die von Gesetzes wegen der tariflichen Einkommensteuer unterliegen.

Also müsste die Günstigerprüfung erfolgversprechend sein, damit nach Tarif versteuert wird. Da ist aber kein Unterschied, ob ein Verlust in Zeile 12 oder in

Zeile 18 erfasst wird.

[multi]

Für mich sind das drei Absätze, die zwar jeder für sich richtig sind, aber keinen wirklichen Bezug zueinander haben, insbesondere nicht einer aus dem anderen folgt, und in keiner Weise den Schluss im vierten Absatz rechtfertigen.

[Charlie24]

Was mich nach wie vor irritiert, ist dein unterschiedliches Ergebnis. Ich habe den Fall ja mit einem Steuerprogramm aus der gleichen Softwareschmiede nachgestellt,

und bei mir war die Steuerberechnung (richtigerweise) immer identisch, gleich ob der Eintrag in Zeile 12 oder in Zeile 18 erfolgt ist: Siehe meinen Beitrag '#16:

https://forum.elster.de/anwenderforu...225#post430225

[multi]

und bei mir war die Steuerberechnung (richtigerweise) immer identisch, gleich ob der Eintrag in Zeile 12 oder in Zeile 18 erfolgt ist: Siehe meinen Beitrag '#16:

Alles andere wäre auch nicht einsehbar, aber ohne die exakte Konstellation, die zu dem angegebenen Unterschied zwischen 12 und 18 führt, und die zugehörige detaillierte Berechnung ist die Frage müßig.

[MrPJ]

Bin gesapnnt, was das FA sagt.
Sobald ich eine Antwort habe, teile ich diese mit euch.

[flox84]

Hallo Zusammen,

ich habe ebenfalls in diesem jahr eine Steuerbescheinigung von der Siginal Iduna erhalten, die einen negativen Kapitalertrag von -440€ ( im Sinne des §43 Abs. 1 Satz 1 Nr.4) ausweist.
Nun, habe ich allerdings im Jahr 2023 keine Verlustbescheinigung für Kapitalerträge beantragt, wie kann ich trotzdem von diesem negativen Betrag (Steuerbescheinigung) profitieren? Gibt es eine Möglichkeit meine Verluste aus Aktiengeschäften aus 2023 trotzdem gegenzurechnen oder die Steuerbescheinigung der Siginal Iduna mit ins Jahr 2024 zu nehmen?

Viele Grüße

Florian