Neu bei MeinElster und hasse es bereits ...

[G.F.]

Liebe Forumsgemeinde,

als Freiberuflerin habe ich es unter dem Eindruck einer gesalzenen Gebührenerhöhung dieses Jahr mal riskiert, mich ohne Steuerberater an meine Steuererklärung zu wagen. Natürlich war mir klar, daß ich nebenbei ziemlich viel Gelegenheit zum Fluchen bekommen würde, aber andererseits sehe ich es wirklich nicht ein, mehr als ein komplettes Netto-Monatseinkommen für Steuerberatung ausgeben zu müssen.

Ein bißchen habe ich mich hier schon eingelesen, also erwarte ich keine Auskünfte, die mir beim besten Willen niemand geben kann, und ich habe auch begriffen, daß die "Schuldigen" an den Mängeln im Programm hier nicht greifbar sind. Trotzdem, eine Frage möchte ich zur Sicherheit noch stellen, weil mir die Vorstellung, in diesem Punkt könnte der Steuerbescheid genauso aussehen wie die Steuerberechnung des Programms, gar zu üble Alpträume verschaffen würde.

• Ist es wirklich richtig, daß ich bei MeinElster auch als Selbständige meine Einkommensteuervorauszahlungen nirgends angeben kann, aber mir deswegen auch keine Sorgen zu machen brauche, weil das Finanzamt dabei auf seine eigenen Daten zurückgreift? Ich bekam vorhin nämlich fast einen Herzinfarkt, als mir bei der Prüfung und Auswertung eine Nachzahlung im hohen vierstelligen Bereich angekündigt wurde. Nachdem ich meine Fassung wiedergewonnen hatte und nach dem Fehler suchte, fiel mir auf, daß ich ja noch die Vorauszahlungen gegenrechnen muß. Man möchte ja meinen, die Finanzämter sollten ein gewisses Interesse daran haben, daß möglichst wenige Anwender ihrer Software bei der Anwendung tot umfallen und dann nie wieder Steuern zahlen werden.

Da ich mit meiner Steuererklärung noch nicht ganz fertig bin, kann es sein, daß ich in den nächsten Tagen noch weitere Fragen haben werde, aber einstweilen bin ich angenehm überrascht darüber, daß ich die meisten Knoten doch alleine aufdröseln konnte, auch wenn es mich einen Tag meines Lebens gekostet hat und ich mir nicht sicher bin, ob ich mir das nächstes Jahr noch einmal antun soll (andererseits, jetzt, wo ich das Programm ein bißchen kennengelernt habe, wäre es wohl ziemlich blöd, nächstes Jahr mit dem Aldi-Programm noch einmal ähnliches zu erleben, während ich mich mit ihm vertraut zu machen versuche).

Schon im Voraus herzlichen Dank für eine kurze Auskunft!

Gruß, G.F.

[Charlie24]

Ist es wirklich richtig, daß ich bei MeinElster auch als Selbständige meine Einkommensteuervorauszahlungen nirgends angeben kann,

Das ist wirklich richtig, leider ! Der einzige Workaround ist eine Erfassung in der Anlage N als einbehaltene Lohnsteuer mit Bruttoarbeitslohn 0,00.

Den Eintrag muss man natürlich vor dem Versand wieder löschen. Bei ALDI-Steuer kannst du die Vorauszahlungen erfassen. Das Programm ist auch

sonst ganz vernünftig zu bedienen und auch für Freiberufler ausreichend, weil es die EÜR und die Umsatzsteueranmeldungen unterstützt, was sonst in dieser

Preisklasse nicht selbstverständlich ist. ALDI-Steuer ist ansonsten ein Klon von TAX. Aus Mein ELSTER lassen sich leider keine Daten nach ALDI-Steuer

übernehmen, du müsstest tatsächlich wieder von vorne anfangen.

[L. E. Fant]

Ist es wirklich richtig

Natürlich ist das richtig. Es gibt ja auch keine Möglichkeit, die Vorauszahlungen einzugeben.

Offenbar hat die Finanzverwaltung Bedenken, dass falsche Eingaben hier die Erwartungen zu sehr verfälschen würden. Kann ja auch sein dass die Vorauszahlungen schon geändert wurden, oder für das Jahr bereits ein Bescheid erging oder oder ...

Man möchte ja meinen, die Finanzämter sollten ein gewisses Interesse daran haben, daß möglichst wenige Anwender ihrer Software bei der Anwendung tot umfallen und dann nie wieder Steuern zahlen werden

Sie haben doch die Steuer schon vorausbezahlt

auch wenn es mich einen Tag meines Lebens gekostet hat

Doch nur einen, und nicht das ganze! Noch mal Glück gehabt

[G.F.]

Ihr seid super! Ich danke euch, Charlie24 und L. E. Fant! :-)